Meine Tipps, wie auch du im Urlaub entspannt künstlerisch durchstarten kannst
Vor kurzem habe ich eine Reise nach Polen unternommen, um dort auch auf den Spuren meiner leider längst verstorbenen Großeltern zu wandeln. Eins meiner Ziele war die wunderschöne Stadt Danzig, die im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und in den folgenden zwei Jahrzehnten liebevoll wiederaufgebaut wurde.
Der Reichtum der restaurierten Fassaden hat mich tief beeindruckt und deshalb ist Danzig mein absoluter Urlaubsgeheimtipp. Wenn du Danzig noch nicht auf deiner Reiseliste hast, dann also hoffentlich nach den Fotos am Ende dieses Blogartikels!
Da meine Großeltern in den 1940er Jahren zusammen in Danzig lebten - zumindest wenn mein Opa auf Heimaturlaub war - wusste ich, dass sie oft die Straßenbahn von der Innenstadt aus nutzten, um in nur 20 Minuten an den breiten Ostseestrand zu gelangen.
Wie schön, dass diese Straßenbahnverbindung auch heute noch besteht. An einem Nachmittag habe ich genau diese Gelegenheit genutzt, um den Kontrast zwischen Stadt und Meer in vollen Zügen zu genießen. Dabei habe ich auch gemalt und ich hatte nur eine kleine Auswahl an Materialien dabei:
- einen Reiseaquarellkasten
- drei Pinsel
- einen Fineliner
- einen weißen Posca-Stift
- einen kleinen Aquarellblock
- ein Skizzenbuch
Die Kunst der Reduktion: Weniger ist mehr
Am Strand entschied ich mich für ein abstraktes Aquarell, das weniger die Szenerie, sondern vielmehr das Gefühl des Moments einfing. Die rauschenden Wellen, der weite Horizont und die sich ständig wandelnden Wolken, haben anscheinend eine sehr beruhigende Wirkung auf mich gehabt. Für mich spiegelt mein kleines Aquarellbild die Freiheit und Ruhe wider, die ich dort erlebte.
Auch wenn ich mich bei diesem Strandaufenthalt für abstrakte Aquarell-Kunst entschieden habe, gibt es viele Künstler, die lieber die Szenen vor Ort genau so festhalten, wie sie sind. Für solche Vorhaben sind Fineliner natürlich ideal. Sie ermöglichen es, präzise Linien zu ziehen. Größere Flächen kann man später mit Aquarellfarben super nachkolorieren, denn Fineliner sind wasserfest.
Kreativität im Hier und Jetzt erleben
Der Vorteil einer minimalistischen Ausstattung liegt in der Freiheit, sich voll und ganz dem kreativen Schaffen hinzugeben. Das fördert nicht nur die Kreativität, sondern macht das Malen auch zu einem entspannten Erlebnis.
Es geht nicht darum, das perfekte Bild zu erschaffen, sondern den Moment zu genießen und die Eindrücke auf eine Weise festzuhalten, die sich authentisch anfühlt.
Für mich bedeutete das, ohne nachzudenken leuchtende, bunte Farbkleckse auf das Papier zu bringen. Auch wenn der Sand vom Wind in jede kleine Ritze gepustet wurde, habe ich die kurze Auszeit sehr genossen und bin tief in einen kleinen, kreativen Flow eingetaucht.
Tipps für das Malen auf Reisen
Falls du selbst mit dem Gedanken spielst, auf deiner nächsten Reise den Pinsel zu schwingen, habe ich hier ein paar Tipps für dich:
- 1. Wähle eine kompakte Ausstattung: Überlege dir gut, welche Materialien du wirklich benötigst, und packe nur das ein, was du auch tatsächlich verwenden wirst.
- 2. Nutze die Umgebung als Inspiration: Lass dich von deiner Umgebung inspirieren, aber fühle dich nicht gezwungen, diese 1:1 abzubilden. Deine Kunst darf abstrakt, fantasievoll oder experimentell sein.
- 3. Sei flexibel: Manchmal lässt sich eine Szene nicht so festhalten, wie du es dir vorstellst. Das ist okay. Lass dich davon nicht entmutigen, sondern sieh es als Chance, etwas Neues auszuprobieren.
- 4. Tauche ein in den Prozess: Vergiss nicht, dass es beim Malen auf Reisen vor allem um den Spaß und die Freude am kreativen Prozess geht. Perfektion ist nicht das Ziel, sondern die Erfahrung selbst.
Fazit: Mit wenig viel erreichen
Malen auf Reisen ist eine wunderbare Möglichkeit, die Welt auf eine besondere Art zu erleben. Mit nur wenigen Materialien kannst du einzigartige Kunstwerke schaffen, die deine Erlebnisse und Eindrücke widerspiegeln.
Egal ob abstrakt oder realistisch, mit einem Reiseaquarellkasten, ein paar Pinseln und einem Skizzenbuch bist du bestens gewappnet, um deine Kreativität unterwegs auszuleben. Packe leicht und lass deiner Fantasie freien Lauf – die Welt wartet darauf, von dir entdeckt und künstlerisch festgehalten zu werden!
Impressionen aus Danzig und eine besondere Geschichte zum Abschluss
Habe ich dich neugierig auf Danzig gemacht? Dann möchte ich mit dir noch die versprochenen Fotos teilen. Nicht nur, dass mein Opa in dieser Stadt geboren wurde und es sehr berührend für mich war, einige seiner Lebensstationen abzulaufen – Danzig hat mich auch sehr mit seinem Charme in seinen Bann gezogen.
Die Fotos zeigen einige der prächtigen Kaufmannshäuser und die lebendige Atmosphäre der früher so bedeutenden Hansestadt. Die berühmte Langgasse, einst der Mittelpunkt des Handels, ist heute ein Muss bei jeder Stadttour. Auch ich habe an solch einer Tour teilgenommen.
Als wir mit unserer Gruppe durch die besagte Langgasse schlenderten, war ich auf der Suche nach einer bestimmten Hausnummer. Etwa nach der Hälfte der Führung machten wir eine Pause vor einem Café. Hier konnten wir uns mit einem Kaffee und polnischen Leckereien stärken. Stattdessen begann ich jedoch die Hausnummern zu zählen.
Ob es wirklich nur ein Zufall war? Genau in diesem Gebäude direkt gegenüber dem Rathaus war früher die Danziger Verlagsgesellschaft untergebracht. Hier hatte mein Opa vor knapp 90 Jahren seine Lehre begonnen!
Damit war meine Mission fürs Erste erfüllt, denn seine Schulen hatte ich bereits abgeklappert. Bis zu meinem nächsten Danzig-Besuch hoffe ich, noch weitere Details über meine Familie zu sammeln und die Stadt erneut durch ihre Geschichte zu entdecken.
Wie hat dir dieser spezielle Blog-Mix aus Kunst und Reisen gefallen? Ich hoffe, er konnte dir einen Eindruck von der Schönheit Danzigs vermitteln und hat dir Lust auf kleine kreative Auszeiten während deiner nächsten Urlaubsreise gemacht.
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